Nach der knappen 74:77-Auswärtsniederlage gegen die Reserve des Bayreuther ProA-Ligisten gab es aufmunternde Worte für die Jüngsten im Uni-Riesen-Team. „Kopf hoch. So etwas passiert. Das muss man akzeptieren und nach vorn schauen.“, so die eindringlichen Worte des ProB-erfahrenen Sven Papenfuß in der Kabine. Auch Coach Stackhouse betonte: „Das Wichtigste ist, aus dieser Erfahrung die richtigen Lehren zu ziehen und weiter hart zu arbeiten.“
Hintergrund dieser emotionalen Situation war der ungewöhnliche Verlauf der Auseinandersetzung zwischen den bis dahin ungeschlagenen Teams. Die Uni-Riesen, mit Fan- Unterstützung aber ohne etatmäßigen Center angereist, erwischten wieder einen guten Start: defensiv konzentriert und offensiv sehr treffsicher. Nach knapp vier Minuten, beim Stand von 8:16, nahm der Bayreuther Coach die erste Auszeit. Doch die Leipziger blieben im Rhythmus. Das Zusammenspiel zwischen den jungen und den älteren Akteuren funktionierte sehr gut. Von den Fans angefeuert, leisteten Ilias Amin, Andrey Bakholdin-Zimmermann, Leander Dalchau und Sven Papenfuß tolle Teamarbeit. Sean Ludwig avancierte zudem mit 15 Punkten erneut zum USC-Topscorer. Der erste Spielabschnitt endete mit einem 10-Punkte-Rückstand für Bayreuth (14:24). Zu Beginn des zweiten Viertels setzten die Gastgeber die ersten Akzente. Vor allem mit Dreipunktwürfen (insgesamt elf) hielten sie sich im Spiel. Nach fünf Minuten konnten sie ausgleichen (30:30). Dem folgenden 7:0-Lauf der Uni-Riesen (30:37) begegnete Bayreuths Topscorer Louis Nauthon (17 Punkte, zwei Dreier) mit einem Dreier, der den USC-Vorsprung auf vier Punkte reduzierte (33:37).
In die zweite Spielhälfte starteten die Uni-Riesen wieder sehr konzentriert. Nach kurzzeitig ausgeglichenem Geschehen übernahmen sie das Kommando. Es folgte eine beeindruckend dominante Phase. Angeführt vom Youngster-Duo Amin/Bakholdin-Zimmermann realisierten sie einen 17:1-Lauf, gewannen den Spielabschnitt mit 28:11 und konnten mit einer 21-Punkte- Führung (44:65) in das letzte Viertel starten. Nun galt es, den Druck hoch zu halten und den Vorsprung sicher ins Ziel zu bringen. Die Bayreuther, die bis dahin ebenfalls mit vielen jungen Spielern agiert hatten, setzten auf ihre erfahrenen Kräfte. Angeführt von ProA- Doppellizenzspieler Nauthon, gelang es vor allem über die großen Positionen und erfolgreiche Dreier, das Spiel komplett zu drehen. Bei schwindenden Kräften und zunehmenden Druck entglitt den Uni-Riesen die Spielkontrolle. Bayreuth unterband den Spielaufbau, dominierte unter den Körben und traf aus der Distanz. Nach sieben Minuten stand es 71:71. Auch ein letztes Aufbäumen der Uni-Riesen war erfolglos. Den Schlusspunkt setzten die Gastgeber. Sie gewannen das vierte Viertel mit 33:9 und das Spiel mit drei Punkten Differenz.
Trotz der bitteren Niederlage konnte USC-Coach Stackhouse dem Spiel Positives abgewinnen. Über drei Viertel hat er vor allem von den U21-Akteuren eine starke Performance gesehen. „Die Entwicklung des Teams geht in die richtige Richtung, aber wir müssen Crunchtime lernen. Dann gewinnen wir auch das Heimspiel gegen Bayreuth.“
Für die Uni-Riesen spielten: I. Amin (10 Punkte), A. Bakholdin-Zimmermann (13 / 2 Dreier), L. Dalchau (8), A. Eilam Junker (4), S. Ludwig (15), A. Makowka (6 / 1), T. Matthes (6 / 1), S. Papenfuß (9), D. Pollrich (3 / 1), B. Eka.