Uni-Riesen gewinnen 78 zu 72 gegen Zwickau
Drittes Spiel, zweiter Heimsieg, fünfter Tabellenplatz lautet das kurze Fazit nach dem hart erkämpften Derby-Sieg. Gegen die dank ihrer individuellen Klasse leicht favorisierten Zwickauer hatte der USC-Coach Dietze „Teamplay und Leidenschaft“ gefordert – und die Uni-Riesen haben geliefert, wenn auch erst spät.
Im ersten Viertel fanden die Gastgeber nur schwer in ihr Spiel. Obwohl es ihnen immer wieder gelang gut zum Korb zu ziehen und Fouls zu provozieren, verhinderte eine schwache Freiwurfquote (zwei von neun) einen passablen Vorsprung. Sie hatten die 19 zu 18 Führung vor allem dem in dieser Phase stark aufspielenden Franz Leonhardt (11 Punkte / drei Dreier) zu danken. Der Gegner schien schlagbar, zeigte sich aber sehr souverän bei den Freiwürfen.
Statt nun aber endlich einen Gang höher zu schalten und aus der spielerischen Überlegenheit Kapital zu schlagen, wurde das Spiel der Leipziger im zweiten Viertel zunehmend fahrig. Über einfache Leipziger Ballverluste kamen die Gäste immer wieder in ein schnelles, effektiv genutztes Umschaltspiel. Zu leicht und zu oft ließen sich die Uni-Riesen in der Eins-gegen Eins-Verteidigung den Schneid abkaufen. Nachdem man so zwei krachende Dunkings und einen 13:0 Lauf der Gäste hinnehmen musste, sah man sich zwischenzeitlich sogar einem zweistelligen Rückstand gegenüber. Dank einer großen Kraftanstrengung konnte der Abstand aber wieder reduziert werden. Es blieb Sven Papenfuß vorbehalten, das Highlight des ersten Heimspiels zu kopieren: Mit dem Pausensignal versenkte er den Ball von der Mittellinie und sicherte so einen knappen 35 zu 36 Halbzeitstand.
In der Kabine fand Coach Jens Dietze dann klare Worte für die bis dahin gezeigte schwächste Saisonleistung seiner Mannschaft. Er appellierte an die Jungs um Kapitän Konstantin „Kostja“ Sigal, das eigene Spiel stärker zu forcieren und noch konzentrierter in der Defensive zu arbeiten
Die Botschaft des Trainers kam bei den Spielern an, denn zu Beginn der zweiten Hälfte traten unsere Riesen schon deutlich souveräner auf. Leider wurde die Partie immer zerfahrener. Die Foulbelastung stieg auf beiden Seiten – glücklicherweise mit Vorteilen auf der Seite der Gastgeber, die nun auch endlich ihre Treffsicherheit fanden. Beim Stand von 57 zu 57 ging es in den Schlussabschnitt.
Das bis dahin eher durchschnittliche Spiel nahm richtig Fahrt auf. Viermal wechselte die Führung und bis zur letzten Spielminute konnte sich keiner der Kontrahenten mit mehr als drei Punkten absetzen. Erst in der buchstäblich letzten Minute gelang es den Uni-Riesen, den Sack endgültig zuzumachen. Das Gästeteam verließ sich zunehmend auf die individuelle Klasse ihres ProA-Veteranen Hendrick Bellscheidt, der mit 18 Zählern wieder zum besten Scorer seiner Mannschaft avancierte. Nachdem er für die Gäste per Korbleger zum 72 zu 72 ausgeglichen hatte, war es erneut Franz Leonhardt, der mit seinem Treffer die Zuschauer von den Sitzen riss. Seinen beiden Punkten folgten ein Fehlwurf der Zwickauer und vier eiskalt von Stefan Dziuballe verwandelte Freiwürfe. Der zu Saisonbeginn neu zum Team gestoßene Guard setzte so den Schlussakkord und wurde mit 19 Punkten Topscorer des Spiels. Neben ihm und Franz Leonhardt punkteten auch Miguel Lopez-Barcelay und Sven Papenfuß zweistellig.
“Dass wir trotz eines durchschnittlichen Tages in der Offensive gegen eine routinierte Mannschaft wie Zwickau bestehen, basiert auf den Zusammenhalt im Team und den festen Glauben daran, sich auch bei Rückständen jederzeit durch eine herausragende Verteidigung zurück ins Spiel kämpfen zu können” resümierte Coach Dietze.
Für Leipzig liefen auf: Dziuballe (19), Leonhardt (18), Lopez-Barcelay (17), Papenfuß (12), Matthes (7), Konopka (3), Sigal (2), Bartsch, Grimmer, Hildebrandt, Shibru, Vyhnal
Bild: Ansichtssache